Erfolge mit Alzheimer-Impfung bei Mäusen
Amerikanische Forscher haben durch eine Impfung die Gedächtnisleistung bei Mäusen mit der Alzheimer-Krankheit deutlich steigern können. Behandelt wurden die Tiere mit speziellen Antikörpern, die an die lösliche Form des Alzheimer-Proteins binden. Aus den Ergebnissen ergeben sich auch neue Hinweise auf die Ursache der Krankheit.
Amyloid-Plaques (dunkel) umgeben von Nervenzellen (Foto: Britta Urmoneit)
In bestimmten Regionen des Gehirns von Alzheimer-Kranken lagern sich unlösliche Proteine ab. Diese so genannten Amyloidplaques sind eine Ansammlung von Spaltprodukten, die aus löslichen Vorläufern, den Beta-Amyloidpeptiden, hervor gehen. Diese Proteine werden unter anderen für die Alzheimer-Krankheit verantwortlich gemacht – jedoch ist noch ungeklärt, ob die Ablagerungen oder die lösliche Form des Proteins die Alzheimer-Symptome hervorrufen.
Wie die Fachzeitschrift Nature Neurosciences in ihrer Online-Ausgabe meldet, untersuchten Steven Paul und seine Kollegen von den Lilli Research Laboratories gentechnisch veränderte Mäuse, die an der Alzheimer-Krankheit erkrankt waren. Bereits nach einmaliger Behandlung mit einem spezifischen Antikörper gegen die lösliche Form des Beta-Amyloidpeptids besserte sich die Gedächtnisleistung und Lernfähigkeit der Mäuse deutlich. Wie den Forschern aus voran gegangenen Versuchen bekannt war, binden die Antikörper an Beta-Amyloidpeptide im Blut und sorgen so dafür, dass zusätzliche Peptide aus dem Gehirn in das Blut gelangen. Auf diese Weise verringert sich die Menge an Alzheimer-Proteinen im Gehirn.
Allerdings hatte die Behandlung keine Auswirkungen auf die Protein-Ablagerungen in den Gehirnen der Mäuse. Die Wissenschaftler folgern daraus, dass die lösliche Form des Beta-Amyloidpeptids für den Gedächtnisverlust bei Alzheimer-Patienten verantwortlich sein muss. Möglicherweise könnte die Antikörper-Impfung auch Menschen mit der Alzheimer-Krankheit helfen, auch wenn die Amyloidplaques dadurch nicht abgebaut werden. Erste Versuche mit einer solchen Therapie haben allerdings schwere Nebenwirkungen gezeigt.