Zelluläre Immunantwort – Die Wächter

Zwei Arten von T-Zellen gehen gereift aus Knochenmark und Thymus hervor: T-Killerzellen und T-Helferzellen. T-Helferzellen bilden die wichtigste Kontrollinstanz der spezifischen Immunabwehr, während T-Killerzellen mit infizierten Zellen in direkten Kontakt treten und diese in den Selbstmord treiben.

Gelangt ein Erreger zum ersten Mal in den Körper, werden dessen Antigene den T-Helferzellen von sogenannten professionellen antigenpräsentierenden Zellen vorgeführt. Diese Immunzellen (B-Zellen, Makrophagen und dendritische Zellen) sind in vielen Organen strategisch günstig platziert. Sie verleiben sich Partikel aus dem umliegenden Gewebe ein, zerschneiden sie und präsentieren die Stücke an ein Protein auf ihrer Zelloberfläche gebunden den T-Helferzellen.

Nur im Zusammenhang mit diesem Oberflächenprotein erkennt eine T-Helferzellen das Antigen und alarmiert das Immunsystem. Dazu stehen ihr mindestens 13 verschiedene Botenstoffe zur Verfügung. Indem sie die Botenstoffe unterschiedlich kombiniert, lenkt die T-Helferzelle die Immunantwort in die geeignete Richtung. So werden gegen eine Virusinfektion vor allem T-Killerzellen aktiviert, während gegen viele Bakterien B-Zellen zur Antikörperproduktion stimuliert werden.

Keine T-Zelle gleicht der anderen. Sie sind auf jeweils unterschiedliche Antigene spezialisiert, was dazu führt, dass nur eine unter 100.000 T-Helferzellen ein bestimmtes Antigen erkennt. Daher muss eine antigenpräsentierende Zelle das Antigen möglichst vielen T-Zellen zeigen. Damit antigenpräsentierende Zellen und T-Helferzellen nicht den ganzen Körper auf der Suche nach einander durchstöbern müssen, hat der Körper bestimmte Orte eingerichtet, an denen das Treffen arrangiert wird: Die Lymphknoten und die Milz.

Die Antikörper präsentierenden Zellen eilen zum nächstgelegenen Lymphknoten und warten dort auf die passende T-Zelle. T-Zellen wandern innerhalb von 1-2 Tagen durch das gesamte Lymphsystem des Körpers. Ist eine T-Helferzelle einer APC mit passendem Antigen begegnet, beginnt sie sofort sich zu vermehren. Ihre Nachkommen entwickeln sich: zum einen in Effektorzellen, welche die eigentliche Immunantwort in Gang setzen. Dazu kommen Gedächtniszellen, die beim zweiten Zusammentreffen mit demselben Erregers sofort einsatzbereit sind.

Im Gegensatz zu den T-Helferzellen suchen T-Killerzellen nach Antigenen auf allen Körperzellen. Im Falle einer Krebsentwicklung oder Virusinfektion gelangen die entarteten oder körperfremden Antigene auf das Tablett der Zelloberfläche. Spezifische T-Killerzellen können an dieses Antigen samt Oberflächenprotein andocken und den Selbstmord der dazugehörigen Zelle veranlassen.

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1 Antwort zu Zelluläre Immunantwort – Die Wächter

  1. Vasco sagt:

    Super, Ganz klar und Einfach, aber mit gute Information.
    So jetzt kann ich meine Klassenarbeit bestehen.
    Vielen dank ihr hat viele meiner Fragen mit diesen Text beantwortet

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